Étienne Haan erhält Oldenburger Kompositionspreis 2022

Etienne Haan © Alica Minar

Der französische Komponist und Eisler-Absolvent Ètienne Haan, der von 2017 bis 2020 in der Klasse von Prof. Hanspeter Kyburz studierte, hat den Oldenburger Kompositionspreis 2022 gewonnen. Die Auszeichnung wird in Form eines mit 3.000 € dotierten Kompositionsauftrags verliehen, der im Rahmen des Festaktes zum Carl-von-Ossietzky-Preis am 9. Dezember 2022 uraufgeführt wird. Musiker*innen des oh ton-Ensembles werden dort Haans Komposition „Auf der Weltbühne“ für Flöte, Akkordeon und Kontrabass erstmalig interpretieren, der Ossietzky-Preis wird an Prof. Igor Levit verliehen.

„Das Beeindruckende seines Stils ist das kompositorisch beherrschte Vorhandensein fast sämtlicher Techniken der Neuen Musik, die aber immer wieder und überraschend von sehr eingängigen rhythmischen Passagen gebrochen werden. Diese ungewöhnlichen Brechungen hochkomplexer Klangfelder gegen sinnlich vertraute Klanggesten ergreifen direkt das Publikum und führen zu einer enormen Attraktivität der Musik“, heißt es in der Begründung der Jury für die Erteilung des Kompositionsauftrages. .

Étienne Haan wurde 1992 in Straßburg geboren und studierte Komposition zunächst in seiner Heimatstadt an der Académie Supérieure de Musique, bevor er 2017 an die Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin wechselte. 2019/20 war er Komponist in Residenz der Académie de France à Madrid Casa de Velázquez. Seine Kompositionen werden europaweit aufgeführt von Ensembles wie Hanatsu Miroir, Zafraan, dem Trio Brower und dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg. In seiner kompositorischen Arbeit beschäftigt er sich neben rein instrumentaler Musik auch mit Elektroakustik und Performance-Kunst.